Tja, wie gesagt der Februar endet auf alle Fälle mit einem kleinen Highlight! Ein paar Tage in den Dschungel? Klar, warum nicht! Rucksack packen & ab auf Entdeckungsreise...ist ja schon ein Weilchen her, dass Jasi mal wieder "on the road" war ;)
- Destination: eine kleine Insel im indischen Ozean.
- Plan: neue Surfspots erkunden.
Was wir erwarteten:
- wahrscheinlich keine Elektrizität
- wahrscheinlich kein Trinkwasser
- eventuell super schlechte Strassen
- wahrscheinlich keine Möglichkeit einen Wagen oder in Bike zu mieten
Hinterland, auf dem Weg in Richtung Strand...herrliche Landschaft... |
Wie erwartet, Trinkwasser & Elektrizität sind hier auf der wirklich paradiesischen Insel nach wie vor keine Selbstverständlichkeit.
Obwohl hier kaum Tourismus vorhanden ist, so sind die Preise schockierend! Nicht-verhandelbare Preise (in allen Bereichen)...da hörten wir dann irgendwie immer ganz unindonesisch "Tidak bisa" (ich kann nicht) gepaart mit einem extrem indonesischen Monsterlächeln, wenn's um die Verhandlungsgespräche in Sachen Preis ging, na dann war auch klar, warum wir vorab auf Anfragen per SMS nie einen Preis mitgeteilt bekommen haben ;).
Obwohl hier kaum Tourismus vorhanden ist, so sind die Preise schockierend! Nicht-verhandelbare Preise (in allen Bereichen)...da hörten wir dann irgendwie immer ganz unindonesisch "Tidak bisa" (ich kann nicht) gepaart mit einem extrem indonesischen Monsterlächeln, wenn's um die Verhandlungsgespräche in Sachen Preis ging, na dann war auch klar, warum wir vorab auf Anfragen per SMS nie einen Preis mitgeteilt bekommen haben ;).
kleines "Kampung" auf dem Weg zum Strand... |
Wir haben uns nur leicht vom Schock der Preise erholt & wollten eigentlich nicht so wirklich wahrhaben, dass das tatsächlich so ist. Nichts desto trotz, haben wir uns dann einen Fahrer geschnappt, nur ein Auto oder Bike ging ja nicht & erstmal die nähere Umgebung ausgekundschaftet. Ein Traum!
Wir wussten in etwa wo die Surfspots liegen sollten & haben unseren Fahrer dann gleich mal in die Richtung geschickt. Der Swellgott war leider nicht wirklich auf unserer Seite & so haben wir uns erstmal mit Sideseeing beschäftigt...könnte schlimmer sein ;)
Schnell zeigte sich: ohne Bahasa Indonesia, no chance! Indonesisch ist ein absolutes MUSS für diese Insel. Wer es ohne versucht, wird wirklich Schwierigkeiten haben sich durchzuschlagen & Leute zu finden die genügend Englisch sprechen, um sich wenigstens minimal zu unterhalten. Klar geht die mit Händen-&Füssen-reden-Taktik, aber je nachdem kann das ganz schön schwierig werden, auch wenn die Leute da extrem hilfsbereit sind.
Da kein Surf an dem Spot, hat unser Fahrer uns gleich mal an einen anderen Spot gebracht...was soll ich sagen: "MAU". Ein wunderschönes Fleckchen Erde mit einem herrlichen Break vor der Tür, leider zu dem Zeitpunkt nicht surfbar, aber man kann das Traumpotential mehr wie nur erkennen.
..diese Aussicht!! Ein Traum jedes Surfers....!!!! |
Surferträume die scheinbar war werden, wir wussten, hier sind wir im Paradies! Mit so einem Ausblick möchte man aufwachen, mit solchen Wellen möchte man in den Tag starten...
lässt kein Wünsche offen!! |
...& die magische Aussicht genossen, landschaftlich gesehen eines der schönsten Fleckchen Erde, dass ich persönlich jemals gesehen habe...wir haben das Grün, die endlosen Weiten, die verkehrsfreien, wirklich guten Strassen, die frische, abgasfreie Luft wahrlich genossen & in uns aufgesogen, weg mit dem Bali mief :D...
..vorbei an Büffelherden, Unmengen an Pferden (der Magen meldete sich mit Wunsch nach einem Steak!!!) inmitten von riesigen Reisfeldern & dichter Vegetation fuhren wir von einem Hügel über den nächsten & zwischen durch hatten wir dann immer mal wieder die Möglichkeit einen herrlichen Ausblick über die Buchten zu erhaschen...
Es war irgendwie unmöglich eine Unterkunft nah am Strand zu ergattern, daher haben wir uns dann entschieden noch weiter Richtung Südosten zu fahren, auch wenn unser Transportbudget dadurch zu explodieren drohte...
Die Landschaft wurde etwas karger & wir arbeiteten uns langsam durch die hügelige Landschaft & die Büffel änderten ihre Farbe von schwarz zu weiss...
Obwohl uns alle sagten, dass die Strasse dahin schlecht sei, stellten wir erfreut fest, dass dies absolut nicht der Fall war, die Strassen sind zum Teil sogar um einiges besser als auf Bali...
Die Strassen waren sogar so gut, dass sich die "Benkel" an den Strassenrändern etwas gelangweilt haben ;)....& wenn man sich das so ansieht, dürften hier wohl nicht nur Surfer - sondern auch Downhill-Träume wahr werden ;)..
Die Fahrt zog & zog sich in die Länge, als wir dann die letzte Abzweigung in Richtung Destination nahmen, wussten wir dann aber, warum die Fahrer diese Strecke nicht mögen. Die Strasse war so schlecht nicht, aber die schlängelte sich da über Hügelchen um Hügelchen & man scheint irgendwie nicht vorwärts zu kommen...
am Zielort angekommen... |
Wir habens geschafft, eine herrliche Bucht, leider auch diesmal keine surfbaren Wellen für den Moment, den Franzosen den wir angetroffen haben meinte auch, seit einer Woche nix zu machen. Die beabsichtigte Unterkunft gab es nicht mehr & die beiden Alternativen waren sagen wir bescheiden & extremst überteuert.
Nach einem kurzen Beratungsgespräch haben wir uns dann entschieden mit dem Fahrer zurück zu fahren & in einem Hotel, in der Stadt wo wir losgefahren sind, einzuchecken.
Also die ganze Chause zurück...vollgepackt mit neuen Eindrücken haben wir dann eingecheckt, ein Motorrad organisiert, den Tag mal etwas reflektiert & folgendes festgestellt:
- die Einheimischen fahren bedeutend besser Auto wie die Balinesen (Sicherheitsabstand, Abblendlicht sind nicht einfach nur Begriffe, sondern werden auch eingehalten & richtig benutzt, das Steuer hat tatsächlich einen Verwendungszweck: Steuern!! :D)
- Die Preisvorstellungen der Einheimischen sind so was von fantastisch (Transport, Unterkunf, Essen), dass wir aus dem Staunen kaum rauskamen & verhandeln geht auf dieser Insel nicht, obwohl wir es in nur Indonesisch versucht haben, was uns etwas irritiert hat.
- Mein persönliches Highlight des Tages: Die Einheimischen rennen, um einen Aschenbecher aufzutreiben! Rennen! Seit 1.5 Jahren hab ich keinen mehr rennen sehen, um jemandem etwas zu bringen! :D ...& nach den bisherigen Erfahrungen auf der Insel in Sachen Serwhat?? eine wahre Freude... :D
Da wir am nächsten Tag ein Motorrad hatten, haben wir den Fahrer eigentlich nur als Gepäcktransportmittel verwendet. Der Plan war, an einem der ersten Punkte, die wir am Vortag sahen, trotz überhöhtem Preis, einzuchecken, damit wir wenigstens in Strandnähe sind & endlich mal auf's Board konnten...Tja, leider ist der Preis über Nacht nochmal in die Höhe geschnellt, was uns veranlasste dieses Etablisement lächelnd zu verlassen, mit dem Fahrer an den Strand zu fahren & uns da in die kleinen, verblasenen Wellen zu stürzen! ;)
Klar, für europäische Verhältnisse könnte das noch als wunderhübsch durchgehen, für die Bali verwöhnten Kinder....höm....läuft das unter dem Motto, immerhin get wet!! :D
Tja, was nun, wir haben uns entschieden noch mal an den Surfertraumspot schlechthin zu fahren, um diesen magischen Platz noch einmal genauer zu beäugen.
Auch heute nicht so wirklich der Brüller & wir haben uns entschieden, dass wir in dem kleine Hotel bei den Jungs in der Stadt um einiges besser aufgehoben sind & mit dem Bike werden wir die 1.5h zum Beach auch so hinbekommen...also let's be creative & lasset uns basteln:
Kein Surfrack, kein Problem! Nach einigem Rumkurven, etwas Gefrage, fragenden Blicken & etwas Geschneide hatten wir dann alle Ingredienzien für die kleine Bastelei.
Hier das Resultat nach etwas Leimerei, Verbinderei, Drückerei & dem Einsatz von Gaffer & Kabelbindern...
Für alle die jetzt etwas irritiert sind, betreffend der Position des Racks, es galt zwei Boards zu transportieren, wir hatten aber nur die Möglichkeit vorne etwas zu montieren, was auch halten sollte. Daher war meine Aufgabe als hinterer Teil des Racks zu fungieren. Sprich die beiden Boardbags wurden durch eine Schlaufe gezogen & mir um den Hals gelegt, fertig ist das Ding. Testfahrt erfolgreich abgeschlossen, es kann am nächsten Morgen losgehn.... :D...
kleine Rechnerei:
2 Tage Fahrer in der Umgebung (IDR 1'200'000)
Bastelzubehör Rack (IDR 83'000)
2 Tage Bike (IDR 200'000)
Total Ersparnis: IDR 917'000!!!!
Den Weg zu finden, sollte kein Problem sein, wir haben die letzten Tag gut aufgepasst ;). Wir waren ganz gemütlich unterwegs, wurden bestaunt, als hätten wir die Apollo 13 dabei & kamen gut voran...bis zum platten Reifen...es hies absteigen & zu Fuss weiter, die Locals meinten ja so haja, der nächste Benkel ist nicht weilt so ca. 300m...ok kriegen wir hin...1.5km den Berg hoch, zwei verschwitzte Tshirts später...Taraaaaaaa der Benkel...die Jungs haben saubere Arbeit geleistet & unsere Ariane wieder in Schuss gebracht....& weiter ging die Fahrt...
Kleiner Surf, Gespräche mit den Locals,....ein Mittagessen am Strand...könnte schlimmer sein...
eine gastfreundliche Familie am Traumstrand...pictures credits go to Arnd ;) |
Auf der Rückfahrt hatten wir dann noch eine kleine Begegnung der andern Art mit Kuhs***...ansonsten verlief soweit alles nach Plan.
Ahh, ja apropos Essen. Schwierig Warungs zu finden da unten, die Auswahl ist sehr beschränkt & irgendwie scheint es nichts lokales zu geben...dabei haben wir uns soooo sehr auf ein Büffel- oder Hüsteak gefreut....
Am nächsten Morgen sausten wir nochmal in die gleiche Richtung, wir wollten unbedingt einen Surf...nach einer kleinen Schreckenssekunde als unser Rack brach, mussten wir dann feststellen, nöp auch heute kein Surf...nichts desto trotz der kleine Kerl hat sich tierisch über das Geschenk gefreut ;)
ein Lächeln sagt mehr wie 1000 Worte...picture credits go to Arnd ;) |
Für uns hies es dann aufbrechen & im Südwesten noch den einen oder anderen Spot auszuchecken, wir waren zeitlich leider etwas beschränkt....& für weitere Distanzen war uns dann doch der Fahrer etwas lieber, denn Jasi eignet sich nicht soooooooo wahnsinnig als Ochse :D
Die Landschaft veränderte sich wieder zusehends. Kurz vor Ziel haben wir uns dann etwas durchfragen müssen aber wir haben das Ziel erreicht ;). Doch kein Vergleich zu dem was wir davor hatten, mit Ausnahme der Wellen ;), nämlich nix surfbares ;)...
Aber auch hier, Spotpotential ist vorhanden, nur der nötige Swell & die entsprechende Tide fehlen...also lass uns mal den nächsten checken...
Man kann es drehen & wenden wie man will, unseren kleinen Traumspot kriegt man einfach nicht aus dem Kopf, ausserdem war der Vibe hier oben jetzt auch nicht so prickelnd. Also kein Surf am letzten Tag, sondern direkt zum Hotel in Flughafennähe denn am nächsten Morgen hies es ja schon wieder aufi & zurück nach Bali.
Fazit nach 6 Tagen Inselerkundung, wir haben ein kleines Paradies gefunden, allerdings mit Abstrichen!
hier die Cons:
- Serhäääääääääää???: Service wird hier nicht gerade in Grossbuchstaben geschrieben, jedenfalls in den grösseren Städten, allerdings würden dies die Preise vermuten lassen. Die Preispolitik hier auf der Insel ist ziemlich dreist & hält auf jeden Fall den einen oder andern Touristen fern. Dazu kommen die ganzen *tidak bisa* oder *tidak ada* wenn man einfach keinen Bock hat. Die Unterkünfte mit den schlechtesten Preis/Leistungsverhältnissen sind gleichzeitig die unfreundlichsten.
- Keine Möglichkeit einen Transport zu finden, der a) einen angemessenen Preis hat b) surferfreundlich ist c) individuell genutzt werden kann. Also beim nächsten Besuch unbedingt einen fahrbaren Untersatz mitbringen.
- Unterkunftstechnisch sieht es extrem bescheiden aus. Die meisten haben einen Standard, der den Preis auch nicht mal annähernd rechtfertigt.
- Wenige Warungs zum Essen & wenn dann nur in der Stadt.
- Die völlig unindonesische Art des nicht-verhandeln-wollens.
& hier die Pros:
- eine wunderbare Landschaft, ursprünglich, abwechslungsreich & die einzelnen Dörfer gut in die Landschaft eingebaut. Keine riesen Bunker & Luxuspaläste (bis auf die zwei kleinen Ausnahmen).
- super Strassen, gute Autofahrer, kein Verkehr & dadurch eine hervorragende Luftqualität.
- extrem freundliche, neugierige Menschen, die manchmal wie erwartet einen freudestrahlend angrinsen oder leicht verwundert kucken. Einfache Leute, aber eigentlich super hilfsbereit & nett. Auf die Jungs aufpassen, die noch immer ihre traditionellen Schwerter am Körper tragen, sollten die mal wieder etwas zu arg am Schnapps genippt haben.
- Eine Menge potentieller Spots, allerdings braucht man da auch etwas an Swell...nicht gerade 8ft aber so 4-5 wären schon nett. ;)
Für mich steht jedenfalls fest, ich werde wieder kommen, allerdings mit eigenem Scooter, egal wie hart die Anreise werden wird & mit etwas mehr swell forecast. Dieses Fleckchen Erde ist ein Paradies im wahrsten Sinne des Wortes & die fehlende Elektrizität, das fehlende fliessend Wasser...dafür gibt es Mittel & Wege. Ausserdem für mich eine hervorragende Indo-Lektion denn Englisch ist da nicht & die sprechen da ja auch etwas langsamer ;).
Eine anstrengende Woche mit super vielen Eindrücken an einem wunderschönen Ort, der träumen lässt & an ein Bali von vor 25 - 30 Jahren erinnert...